Unser Übersetzungsbüro widmet sich seit einigen Jahren ausschließlich literarischen Übersetzungen. Unser letztes Buch, das wir übersetzen durften, stammt von einer US-amerikanischen Schriftstellerin. Sie beschreibt in ihrem Buch einen Mord. Das was uns beim Übersetzen fasziniert hat, war, dass dieses Buch aus Rückblenden bestand, aus Erinnerungen und Blickwinkeln verschiedener Zeugen. Doch jeder erzählt das Geschehen anders. Genau das macht das Übersetzen literarischer Texte so einzigartig. Immer wieder überraschen uns die literarischen Übersetzungen mit Neuem, mit Unvorhersehbarem. Literarische Übersetzungen verlangen vom Übersetzer, dass er ein sehr gutes Beobachtungsvermögen hat und dieses auch stilistisch gekonnt in Sprache umsetzen kann. Die meisten literarischen Übersetzungen stammen aus dem englischen Sprachraum. Gerade psychologische Kabinettsstückchen sind es, die uns bei den zu übersetzenden Büchern faszinieren. Unsere literarischen Übersetzer lassen damit Charaktere in den Fremdsprachen Englisch, Französisch, auf Wunsch natürlich auch auf Deutsch, auferstehen. Wenn Sie eine Kostprobe unseres sehr lebendigen, anschaulichen Schreibstils anhand einer Übersetzung kennenlernen möchten, so lesen Sie hier bitte weiter:
Obwohl ich mich stets rühmen konnte, mich auf meine fünf Sinne verlassen zu können, muss ich heute gestehen, dass das worüber ich nun berichten werde, an allem zweifeln lässt. Was nützt es, sehen zu können, was nützt es beobachten zu können, wenn die Schlüsse und die Theorien, die man daraus ableitet, sich wie die verworrenen Gedanken eines Geisteskranken ausmachen?
Und doch möchte ich heute so getreu wie möglich über meine Erfahrungen berichten. Obwohl ich damals ein Kind von drei Jahren war, möchte ich betonen, dass meine Augen zu jener Zeit scharf und mein Verstand, wie es sich für ein Kind gehört, unvoreingenommen waren. Doch selbst unter den besagten Umständen, war das, was ich nun schreiben werde, gelinde gesagt unglaubwürdig und spukhaft.
An jenem Morgen nahm mich meine Oma an die Hand. Das Herrenhaus, wie sie und Opa es nannten, war nicht mehr ihr eigen. Stattdessen bewohnten wir nun das Haus des Verwalters einer Fabrik, die sich in unmittelbarer Nähe eines Sägewerks befand. Diese Fabrik war vor meiner Geburt stillgelegt worden. Das Haus selbst überragte aufgrund der Hanglage die Hallen, die den Fuß des Hügels zu umarmen schienen. Noch immer erfüllt es mich mit etwas Traurigkeit, wenn ich an diesen Treppengang weit hinab in die unteren Geschosse denke, an die Hallen mit hohen Decken und die mächtigen Maschinen darin, welche wie schlafende Drachen unter gigantischen Folien ruhten. Die Maschinen hatten wirklich eine grüne Farbe, denn einmal hatte mein Großvater eine der Abdeckungen von einer dieser Ungetüme herabgezogen. Dieses Monstrum war höher als zwei Zirkusakrobaten, die übereinander standen; länger als ein Elefant und furchtbarer anzusehen als ein bis an die Zähne bewaffneter Ritter. Und doch war ich hin- und hergerissen zwischen dem Gefühl, das ich bei meinem Opa bemerkte: er liebte das Brausen, das Rauschen, das Dröhnen, das Hämmern, das Bohren, das Stanzen, kurz alles, das diese Maschinen konnten und noch viel mehr. Der Lärm, vor dem ich mich fürchtete, so begriff ich nach und nach, schien die lieblichste Musik in den Ohren meines Großvaters gewesen zu sein.
Heute war er wie üblich über seinen Schreibtisch gebeugt und beschäftigte sich mit den Hobbys, welche die aufgezwungene Untätigkeit ihm ließen. Meine Oma und ich waren gerade im Vorraum der besagten Maschinenhalle angelangt, als vor uns völlig unerwartet eine schmächtige Person erschien. Sie trug eine Uniform, welche der wenig staatlichen Erscheinung zumindest ein einigermaßen respektables Äußeres gab. Allerdings wirkte sein gestutzter Schnauzer hundeartig. Ja, er erinnerte mich sogar an die schwarze glänzende Schnauze von Tobias, dem Kläffer von nebenan. Meine Großmutter erschrak sehr. Sie bekreuzigte sich und stieß hervor: „Jesus, Maria!“ Dass die vor uns stehende Gestalt weder ein Mann, noch ein Mensch überhaupt war, stand außer Zweifel, doch an Geister zu glauben, weigerte sich unser beider Verstand.
Immerhin hatte diese Gestalt, wenn auch gegen unseren Willen, unsere vollste Aufmerksamkeit erlangt. Widerwille und mehr noch Abscheu stand im Gesicht meiner Großmutter geschrieben. Und der Mann, oder besser gesagt das, was von ihm übrig war, sein Geist also, hob an: „Hier in diesen Bergen wohnen meine letzten Getreuen, meine Bewunderer, diejenigen die sich nicht scheuen, noch an mich zu denken. All‘ diejenigen, die an mich geglaubt haben. Dein Mann und du, ihr wart diejenigen, welche die weite Reise bis nach München auf euch genommen habt, um mich reden zu hören. Zu einem Zeitpunkt, als ich noch nicht die Macht hatte. Ihr seid mir gefolgt.“ Und mit einem sehr selbstgefälligen Ausdruck in seinem Gesicht fuhr er fort: „Ihr, meine Anhänger, meine Untertanen, seid mir zu Diensten!“ Meine Großmutter, die sonst von sehr sanftmütigem und fürsorglichem Wesen war, ergriff einen in der Ecke stehenden Besen und schrie: „Du Nichtsnutz! Du Verbrecher! Du hast uns alle in den Krieg getrieben! Wegen dir ist mein Bruder Erich gefallen. Und du wagst es, hier aufzutauchen?“ Ein Besen in Verbindung mit der aufgestauten Wut so vieler Jahre kann furchtbarer sein, als ein schwungvoll geführter Schmiedehammer. Pfeifend durchschnitt der Besen das Trugbild wieder und wieder. In einer Verschnaufpause strich sich meine Oma das entfesselte Haar aus der Stirn, ihr Knoten war aufgegangen. Doch inzwischen sah sie das sinnlose Unterfangen ein, mit einem Besen nach einer Schattengestalt, nach einem Wesen zu schlagen, das offensichtlich keine festen Begrenzungen bot. Der blasse Geist in Uniform, welcher dem Besen vorsichtshalber ausgewichen war, obwohl er anscheinend nicht mal den Boden mit seinen Nagelstiefeln berührte, welche so wenig Gestalt aufwiesen wie er selbst, stammelte: „Aber…, aber..., ich dachte…“ - „Du dachtest?! Hast du jemals an irgendjemand anderen gedacht, als an dich selbst?“, unterbrach sie ihn, wobei in ihren Augen ein Ausdruck wahrhafter, echter Wut lag. Und noch etwas bemerkte ich an ihren Gesichtszügen. Es war ein Ausdruck tiefster Verzweiflung. „Ich habe mein Kind verloren. Der Krieg hat alle Mittel gebunden. Es gab keine Ärzte. Es gab keine Medikamente. Alles war für die Front. Mein Sohn Horst ist nie im Krieg gewesen. Dennoch ist er ein Opfer des Krieges, ein Opfer des Mangels.“
Dies war ein Beispiel einer Übersetzung, die unser literarisches Übersetzungsbüro vor ein paar Wochen angefertigt hat. Bei literarischen Übersetzungen geht es um zwischenmenschliche Beziehungen, darum, wie man miteinander umgeht. Manchmal enden solche Beziehungen tragisch. Und dann stellt sich die Frage, war es Mord oder Selbstmord? In unseren literarischen Übersetzungen geht es häufig nicht um die ganz großen Verbrechen, denn die sind zu durchschaubar. Große Verbrechen sind mitunter langweilig. Es sind die kleinen, aus niedrigsten Antrieben geflochtenen Tragödien, die uns literarische Übersetzer in den Bann ziehen. Unser literarisches Übersetzungsbüro übersetzt derzeit für sehr bekannte Autoren, deren Werke in sehr viele verschiedene Sprachen dieser Welt übersetzt wurden und noch werden. Dennoch freuen wir uns auf Autoren, die uns ihr Erstlingswerk anvertrauen möchten. Sicher möchten Sie zunächst die Kosten einer literarischen Übersetzung erfahren. Die Kosten einer literarischen Übersetzung bewegen sich bei unseren Übersetzern durchschnittlich bei zehn Euro pro übersetzter Seite. Dies ist jedoch nur ein Richtwert. Wenn Sie die konkreten Kosten für Ihr Buch erfahren möchten, so machen wir Ihnen gerne ein sehr gutes Übersetzungsangebot, das sicherlich auch einem kleinen Geldbeutel Rechnung trägt. Als literarischer Übersetzer gehen wir weniger nach klangvollen Namen, sondern nach interessanten Geschichten. Wenn Ihr literarisches Werk nun kostengünstig einem breiteren – ausländischen – Publikum vorgestellt werden soll, würden wir Sie dabei gerne übersetzerisch unterstützen.
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