Wir sind ein Übersetzungsbüro für religiöse Erzählungen. Natürlich kommen in diesen Erzählungen Überzeugungen vor. Man muss aber als Übersetzer einer religiösen Erzählung nicht religiös erzogen worden sein, um religionswissenschaftlich fundiert und moralisch einwandfrei religiöse Erzählungen zu übersetzen. Als eingefleischter Atheist war eine unserer Übersetzerinnen zunächst skeptisch, als sie mit der Übersetzung „Religion der Überlieferungen“ betraut wurde. Aber es gehört bekanntlich zu religiöser Toleranz, auch ethnisch religiöse Erzählungen mit derselben Hingabe zu übersetzen, wie Schriften, die den eigenen Gefühlen entsprechen.
Einige Übersetzungen, die wir jüngst angefertigt haben, waren geprägt vom Glauben an eine göttliche Macht. Hier nun eine besonders bezaubernde Erzählung:
„ Einst lebte ein gerissener Mann in so vollkommener Verkommenheit, dass der Teufel ihn schon für sicher hielt. Allerdings war derjenige nicht nur mit allen Abgründen vertraut, sondern auch noch mit einer Hinterlist begabt, die den Teufel dazu bewog, sich auf ein Spiel einzulassen - das Spiel um eine Seele. Da der Mann sich eigentlich nur mit seiner eigenen Seele davon machen wollte, wurde der Teufel sehr, sehr zornig, und er sprach: „Du kannst mir nicht irgendeine Seele versprechen. Du weißt sehr genau, dass ich nur eine so verkommene Seele nehmen kann wie die deine oder natürlich die Seele eines Selbstmörders.“ Der Gerissene überlegte einen Moment und sprach: „So soll es sein. Sage nur, wann und wo und du sollst sie haben - deine Selbstmörderseele.“ Der Gerissene hielt sich für clever und ausgebufft genug, um jeden erdenklichen Trottel, denn für Trottel hielt er alle Menschen ringsum ihn herum, in eine Falle gehen zu lassen, vorausgesetzt die Falle wäre nicht zu durchschauen und so schlau war er alle Mal. Der Teufel würfelte nun und setzte den Zeitpunkt fest. Der Gerissene ging davon und versuchte, seine Umgebung nach allen Regeln der Misslaunigkeit zu schikanieren. Doch statt zu verzweifeln und sich etwa das Leben zu nehmen, schienen die Menschen um ihn herum zu kuschen, ihn anzubeten, ja geradezu die Wünsche von den Augen abzulesen. Der Gerissene wusste sich nun keinen besseren Rat, als in den Liebesdingen seiner Mitmenschen herumzupfuschen.“
Oft meint man, dass ein Übersetzungsbüro, das sich auf religiöse Erzählungen spezialisiert hat, nur Übersetzer und Übersetzerinnen beschäftigt, die religiös gebunden sind. Wir haben aber gemerkt, dass gerade Übersetzerinnen, die kulturell-religiös streitfähig sind, besonders viel Gefühl in die Übersetzung religiöser Erzählungen legen. Damit eine solche Erzählung lebt, bewegt, ergreift, muss sie sich dem Herzen der Leser nähern, denn der Glaube an Gott und den Himmel geht vom Herzen aus, nicht vom Hirn. Und gerade wenn es um die Übersetzung einer so zauberhaften religiösen Erzählung, wie der nachfolgenden geht, beginnt man, die wahren Wunder des Lebens zu schätzen. Hier ein weiteres Beispiel:
„Eines Tages trat ein Bekannter an ihn heran. Er war zu schüchtern, um selbst das Wort an die von ihm Angebetete zu richten. Und so bat er den Gerissenen, für ihn bei der jungen Frau ein gutes Wort einzulegen. Natürlich sah dies der Gerissene als seine Chance an, gleich zwei Menschen ins Unglück zu stürzen. Als die Götter dem Treiben des Gerissenen zusahen, schüttelten sie nur noch den Kopf. Sie berieten sich und sprachen: „So viel Hinterlist haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Dem müssen wir Grenzen setzen.“ Und so sandten sie Sternschnuppen auf die Erde hinab. In der Atmosphäre verglühten sie, und nur ein feiner, unmerklicher Hauch fein zerstreuten Sternenmaterials schwebte in der Luft. Alle, die mit diesen Staub in Berührung kamen, waren automatisch geschützt.“
In unsere Übersetzungen fließen unserer kulturellen und weltanschaulich-religiösen Überzeugungen ein. Es ist einfach so, dass der Mensch einen Halt braucht. Oder anders ausgedrückt, er braucht das Gefühl der Gerechtigkeit. Wenn Sie eine religiöse Erzählung übersetzen lassen möchten, so geben Sie bitte an, welcher Religion Sie sich zugehörig fühlen. Religionen einen. Und was noch wichtiger ist: Bei der Übersetzung religiöser Erzählungen werden Ideale aufgezeigt, die den Menschen an seinen göttlichen Ursprung erinnern. Manchmal trifft aber auch genau das Gegenteil zu. Hier ein Beispiel aus einer Übersetzung:
„Als der Gerissene bemerkte, dass all seine Verschlagenheit und Boshaftigkeit die Verliebten zwar in große Verzweiflung gestürzt, aber keineswegs in den Selbstmord getrieben hatte, wählte er sich ein einfacheres Ziel. Und das war seine kleine Tochter. Die Zeit drängte, und da der Gerissene nicht im Geringsten über Zweifel oder Skrupel verfügte, ja nicht einmal die Unrechtmäßigkeit seines Tuns erkannte, denn für ihn rechtfertigte das Ziel alle Mittel, nahm er also seine kleine Tochter im Alter von drei Jahren mit auf eine kleine Wanderung. Er versprach ihr, das Skifahren beizubringen. Und um sein Gewissen vollständig zu besänftigen, legte er sein hinterlistiges Unterfangen als Götterurteil aus. Unten war eine Schiefergrube. Fuhr man geradeaus, fuhr man in sie hinein, fuhr nach links, fuhr man ebenfalls in sie hinein, nur wenn man sich rechts hielt, konnte man überleben. Das kleine Kind führte er an den Hang und sprach: „Ich möchte, dass du ganz hinunter fährst und ein paar Kurven übst.“ Er fügte noch hinzu: „Und ich möchte, dass du über die Kante fährst!“ Das Kind gehorchte. Auf wackligen Beinen fuhr es den Berg hinab und über die Kante hinweg. Doch da war der Berg so steil, dass es einfach hinfiel. Es rutschte und rutschte und rutschte und kam überhaupt nicht zum Stehen. Unten war der Abgrund. Doch davon wusste das Kind nichts. Es rutschte nur über den Schnee, alle Viere von sich gestreckt, und irgendwann kam es zum Stillstand. Das Kind löste die Skier und versuchte den Berg wieder hinaufzukommen. Es dauerte eine Ewigkeit. Der Vater wartete und wartete auf den Ausgang seines Götterurteils. In dem Moment, als das Kind die Kante zum Steilhang überwunden hatte und die kleine rote Mütze zum Vorschein kam, wusste er, wie das Götterurteil diesmal ausgegangen war.“
Was uns am meisten bei der Übersetzung religiöser Erzählungen und Überlieferungen gefällt, ist der Triumph des Guten über das Böse, des Lichts über die Dunkelheit. Denn das Gute ist immer stärker als das Böse, genau wie das Licht die Nacht bezwingt. Und daher nun das Ende der von uns angefertigten Übersetzung:
„Beim nächsten Treffen mit dem Teufel würfelte er erneut um einen Aufschub, und da er gezinkte Würfel hatte, gewann er. Der Teufel hatte alle Zeit dieser Welt und nahm es ihm nicht einmal übel. Es amüsierte ihn sogar, wie sehr der Gerissene an seiner pechschwarzen Seele hing – einer Seele, die jeder andere sofort hätte los haben wollen. Und so wurde ein neuer Termin festgesetzt. Diesmal war das Kind soeben sechs Jahre alt geworden, als der Gerissene wieder ein Götterurteil ausführen wollte. Er nahm das Kind gerade zu jener Zeit mit ins Schwimmbad, als eine Algenschwemme das Badewasser grün färbte und das Schwimmbecken damit undurchsichtig machte. Der Gerissene hatte einen todsicheren Plan und sprach zu seiner Tochter: „Heute werde ich dir einen Sprung vom Dreimeterbrett beibringen.“ Das Kind konnte zwar weder schwimmen noch vom Dreimeterturm springen, aber es war in seiner grenzenlosen Güte und Zuversicht in keiner Weise argwöhnisch und wollte dem Vater zu gefallen sein. Das Götterurteil, das sich der Gerissene dieses Mal ausgedacht hatte, bestand darin abzuwarten, ob das Kind, das er über der tiefsten Stelle des Schwimmbeckens, nämlich über der Sprunggrube abwarf, wieder auftauchen würde oder nicht. Finden konnte man in der grünen Brühe sowieso niemanden. Der Gerissene rechnete sich sehr gute Chancen aus, denn er hatte dem Kind nicht das Schwimmen beigebracht. Er hielt es also in 3 m Höhe noch einmal recht hoch, fast über seinen Kopf hinweg, und ließ es dann hinabsausen. Er war sich sicher, dass das Kind kopfüber tief hinab tauchen würde. Das Kind tauchte in das kalte grüne Etwas ein, das an geschmolzenes Glas erinnerte. Zu seinem Erstaunen bemerkte das Kind, dass es ringsum gleich aussah. Man erkannte nicht, wo oben war. Und es bekam einen Schreck. In diesem Moment entwich ihm eine kleine Luftblase aus dem Mund. Und da Luftblasen nach oben steigen, folgte das Kind dieser Blase. Hundepaddeln hatte es schon häufiger gesehen. Und was ein Hund kann, das konnte das Kind schon lange. Tatsächlich erreichte es den Beckenrand. Der Gerissene war sich diesmal seiner Sache ganz sicher gewesen. Er hatte nicht mal auf den Ausgang des Götterurteils gewartet. Triumphierend blickte er nach unten zu seinem Gönner und Spielkumpan, dem Teufel und sagte: „Bitteschön - dein Geschenk. Eine Selbstmörderseele.“ Der Teufel schüttelte voller Zorn die Wipfel der Bäume und sprach: „Du willst mich hintergehen, du Wicht! Du weißt sehr genau, dass ein Selbstmörder die Gefahr erkennen muss, damit er zu einem Selbstmörder wird.“ Der Gerissene war nun etwas verlegen. Er hatte versucht, ein kleines Kind, eigentlich sein kleines Kind hereinzulegen. Denn alles, was er bisher in seinem Leben getan hatte, war nicht mit rechten Dingen zugegangen. Auf ehrlichem Wege kam man zu nichts. Das war sein Credo.
Aber wiederum ließ sich der Teufel zu einem Aufschub überreden, und wie gewöhnlich war es ein Spiel um Alles oder Nichts. Der Teufel gewährte letztmals einen Aufschub und als der Tag herangenaht war, war die Tochter bereits 14 Jahre alt. Diesmal wollte es der Gerissene schlauer angehen. Er hatte eine Leiter aus Eisen bereitgestellt und in der abgehängten Decke lag ein Kabel bereit. Es führte Strom. Ja, er würde dafür sorgen, dass das Kind die Gefahr kannte. Natürlich würde er wieder falsch spielen und das Kind in dem Glauben lassen, die Sicherung wäre herausgedreht. Das Götterurteil wartete nur noch auf sein Opfer. Als es kam, blickte der Gerissene bekümmert. Er sprach, dass er nicht durch das Loch greifen könne, da seine Hand zu dick sei. Das Kind war gutmütig - wie eh und je - stets bereit, zu helfen. Es kletterte auf die Leiter, doch da es seine guten Sachen trug, konnte es sich nicht an die rostige Leiter anlehnen. Es wunderte sich sogar, weshalb nicht die viel leichtere Holzleiter dastand. Doch in der grenzenlosen Naivität bemerkte es nicht die böse Absicht. Der Gerissene insistierte: „Lehne dich an die Leiter!“ Das Kind wollte jedoch nicht die Kleidung verschmutzen und lief davon, um eine Schöpfkelle als Haken zu holen. Der Gerissene war nun völlig verblüfft. Er wunderte sich, ob der Draht nun wirklich nicht zu erreichen war. Er stieg zerknirscht auf die Leiter, fasste in das Loch und wurde sofort mit ungeheurer Wucht nach hinten geworfen. Fast schwebend durchschlug er zuerst mit seinem etwas kahlen Kopf die Glasscheibe in der Tür zum Dachboden, bis er mit dem Rücken auf den hölzernen Türrahmen stieß. Im nächsten Moment stand der Teufel neben ihm. Er lachte und zwinkerte dem Gerissenen zu: „Ich akzeptiere.“ Der Gerissene kam nur mühsam zu sich und sprach: „Was akzeptierst du? Ich bin noch nicht tot.“ Der Teufel sprach: „Mach‘ dir darum keine Sorgen, es kommt auf den guten Willen an. Und den habe ich bei dir gesehen.“ Da dämmerte ihm die ganze Wahrheit. Der Gerissene verstand, dass er in seine eigene Falle getappt war. Er hatte die Gefahr gekannt, er hatte selbst den Tod in Betracht gezogen. Gewiss, den Tod eines anderen Menschen. Aber es war der Tod und das genügte, um die Wette zu erfüllen. Das Götterurteil war gefällt.“
Bitte beachten Sie, dass jede Übersetzung, auch die Übersetzung religiöser Erzählungen ihren Preis hat. Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass unsere Preise besonders fair sind. Aber man muss nicht religiös sein, um zu begreifen, dass man von seiner Hände Arbeit leben muss. Auch wir Übersetzer folgen dem Motto: „Unser täglich Übersetzungsbrot gib uns heute.“
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